Valerie’s Reisetagebuch: Malawi 2007
Samstag, 06. Oktober 2007:
Heute um 12.05 Uhr sind wir pünktlich in Lilongwe gelandet. Der Flug mit Ethiopian Airlines war unproblematisch, nur die Landung in Malawi etwas „turbulent“. 2 Taxis haben uns 4 ins Hotel gebracht, da wir zuviel Gepäck für ein Taxi hatten. Die Fahrt war schon aufregend, denn es herrscht Linksverkehr und viele neue Eindrücke brechen auf uns herein. Die erste „Reiseplanabweichung“ trifft bei der Ankunft im Hotel ein: Die hatten unsere Buchung verschlampt und nun waren keine Zimmer mehr frei. Die nette Dame an der Rezeption organisierte uns dann aber glücklicherweise 2 Zimmer im nur 300m entfernten Budget Hotel. Die Zimmer sind sehr einfach und ein paar Untermieter (Kakerlaken) gibt es auch, aber es erfüllt seinen Zweck. Erst einmal unser Gepäck in den Zimmern verstaut, brechen wir zu einem kurzen Bummel durch die Old Town von Lilongwe auf. Überall fallen wir natürlich auf und wir werden immer wieder angesprochen ob wir diverse Dinge kaufen wollen. Uwe kauft in seiner Verzweiflung sogar 1 Erdbeere für 1$ !!! Das soll uns hoffentlich nicht nochmals passieren. Zum Abendessen gehen wir in einen Imbiss um die Ecke, da man bei Nacht das Hotel besser nicht verlassen soll…war auch ganz ok dort. Nach einer kurzen Dusche fallen wir an diesem Abend schon um 20.30Uhr ins Bett, es ist einfach nicht zu verleugnen, dass wir inzwischen seit 36 Stunden auf den Beinen sind.
Sonntag, 07. Oktober 2007:
Nach einer durchwachsenen Nacht und einem Kampf mit dem Moskitonetz wachen wir schon kurz nach 7.00Uhr auf. Gemeinsam gehen wir zum Frühstück und trauen unseren Augen kaum: Cornflakes, Banane, Omelett, Bratwürstchen, Pommes Frites und Toastbrot, dazu Orangenlimonade und Kaffee. Das ist zwar nicht ganz nach unserem Geschmack, aber wir schlagen uns tapfer. Laut unserem Reiseführer gibt es in Lilongwe nicht viel zu sehen. Wir entscheiden uns das Nature Sanctuary zu besuchen. Dies ist eine Organisation, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat, wilde Tiere zu schützen, zu retten, aufzupäppeln und wieder auszuwildern. Ein privater Guide führt uns durch den Park und wir sehen erste Äffchen, Ducker, Hyänen und sogar einen Leopard. Anschließend besuchen wir ein nettes Restaurant um die Ecke um uns ein wenig zu stärken und vor der immer heißer werdenden Sonne zu schützen. Nach einer längeren Pause beschließen wir als nächstes das City Centre zu erkunden. Doch wir finden es nicht so vor, wie wir es uns vorgestellt hatten, denn hier gibt es nichts außer ein paar geschlossenen Banken und Regierungseinrichtungen. Also gehen wir wieder den ganzen Weg zurück zum Hotel, teilweise in der prallen Mittagssonne…alles in allem haben wir nun etwa 10km Fußmarsch hinter uns. Unterwegs treffen wir jedoch viele Menschen, die meisten sehr freundlich und sehr an uns interessiert, manche auch etwas ängstlich und misstrauisch. Zurück im Hotel müssen wir uns als erstes ein wenig ausruhen, bevor wir am Abend in Don Brioni’s Bistro essen gehen. Dieses Bistro ist sehr zu empfehlen. Wir können einen anstrengenden Tag mit vielen neuen Eindrücken bei gutem Essen und in schöner Atmosphäre ausklingen lassen. Die Vorfreude auf die Safari ist inzwischen riesig!
Montag, 8. Oktober 2007:
Um 7.30Uhr treffen wir uns mit unseren Guides Mike und Frank vor dem Kiboko Town Hotel um in Richtung Blantyre aufzubrechen. Wir 4 sind alleine unterwegs mit 2 Guides, einem Land Rover und Anhänger. Luxus !! Es stehen uns ca. 350km Strecke bevor, die zum größten Teil jedoch sehr gut ausgebaut ist. Aus dem Auto heraus sehen wir zum ersten mal Malawi außerhalb von Lilongwe: viele Menschen welche die verschiedensten Dinge zum Kauf anbieten, landestypische Häuser, viele Kinder,… In Balaka legen wir eine kurze Mittagspause ein, es gibt Sandwiches. Außerdem müssen wir alle sehr dringend auf die Toilette, welche auch offiziell als diese ausgeschildert ist. Als wir jedoch diesen übel riechenden Rinnstein sehen, vergeht es dem einen oder anderen von uns. Weiter geht die Fahrt nach Blantyre, inzwischen haben wir über 40°C im Schatten, Karin und ich verschlafen jedoch den größten Teil der Strecke. In Blantyre angekommen durchqueren wir ein sehr armes Viertel, die Menschen tummeln sich nur so um unser Auto. Ein etwas mulmiges Gefühl steigt in uns auf bei dem Gedanken hier nun aussteigen zu müssen. Doch nur wenige Meter weiter biegen wir in den Garten der Doogles Lodge ein. Eine grüne Oase mit richtiger Toilette und Dusche! Als erstes trinken wir etwas an der Bar und als wir nachsehen wollen ob wir beim Abladen des Jeeps helfen können, sehen wir dass unsere Zelte schon aufgebaut sind und frisch gekochter Kaffee bereit steht. Wir können es nicht glauben und es fällt uns sehr schwer anzunehmen, dass Frank und Mike uns soviel Arbeit abnehmen. Im Camp lernen wir Barbara und Stefan kennen. Die beiden sind mit Ihrem 4×4 Camper ein Jahr in Afrika unterwegs. Wir erblassen vor Neid. Abends servieren uns Mike und Frank ein wunderbares Essen mit Rindfleisch, Gemüse und Reis. In der ersten Nacht in unseren Zelten schlafen wir wunderbar und sehr erholsam.
Dienstag, 09. Oktober 2007:
Um 6.30Uhr stehen wir auf, 7.00Uhr gibt es Frühstück und um 8.00Uhr verlassen wir Blantyre und fahren in Richtung Zomba. Unterwegs stoppen wir kurz um Zuckerrohr zu kaufen und zu probieren…unsere mitteleuropäischen Zähne scheinen dafür aber nicht gemacht zu sein. In Zomba angekommen, kaufen wir Vorräte für die kommenden Tage ein. Die ehemalige Kolonialstadt Zomba ist klein, aber doch sehr lebendig. Wir fallen natürlich wieder überall auf. Nach einem kurzen Stopp geht es nun weiter aufs Plateau. Wir übernachten auf dem Zeltplatz einer Forellenfarm und werden hier sehr herzlich empfangen. Wir entscheiden uns eine geführte Wanderung zu den 4 Wasserflächen zu machen: Mandala Falls, William’s Falls, Butterfly Falls und Maria’s Falls. Die Tour führt uns 2 Stunden auf schmalen Pfaden durch das Dickicht des afrikanischen (Ur-)waldes. Es ist sehr anstrengend, aber die Anstrengung lohnt sich! Am Abend machen wir ein Lagerfeuer und genießen die Einsamkeit mitten in Afrika.
Mittwoch. 10. Oktober 2007:
Um 6.00Uhr klingelt unser Wecker, wir sind alle aber schon früher wach. Nach einer Tasse Kaffee kommt um 7.00Uhr auch schon Edgar – unser Local Guide am Zomba Plateau. Die Sonne brennt schon jetzt kräftig auf uns herab und der Aufstieg zum Stausee Chagwa Damm dauert ca. 1,5 Stunden. Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir auf über 2000m die Aussichtspunkte Queens’s View und Emperor’s View. Die wunderbare Aussicht entschädigt uns für die Anstrengungen. Unterwegs führe ich nette Gespräche mit Edgar. Er freut sich sehr als ich ihm erzähle, dass wir 3 Wochen ausschließlich in Malawi bleiben. Die meisten Touristen machen wohl nur einen kurzen Abstecher in das Land, auf welches er so stolz ist. Er erzählt mir viel über Land und Leute, möchte aber mindestens genauso viel über Deutschland und unser Leben wissen. Wieder zurück im Camp wartet ein wunderbarer Brunch auf uns und wir beschließen direkt im Anschluss in den Liwonde National Park aufzubrechen, einen Tag früher als ursprünglich geplant. Um ca. 16.00Uhr , nach 70km Fahrt treffen wir im Mvuu Camp des Liwonde National Park ein. Schon auf der Fahrt ins Camp sehen wir erste Paviane, Impalas und Elefanten. Im Camp angekommen hören wir die ersten Hippos schreien und sehen die Überreste ihrer nächtlichen Wanderungen. Alleine nachts auf die Toilette gehen ist in dieser Nacht nicht erlaubt.
Donnerstag, 11. Oktober 2007:
Heute stehen wir um 5.30Uhr auf und haben wegen der Hitze kein Auge zugemacht. Nach einer Tasse Kaffee brechen wir zur ersten Pirschfahrt auf. Die meisten Tiere sehen wir am Ufer des Shire River. Wir sind nur 2 Stunden auf Pirschfahrt, sehen dabei jedoch eine Unmenge an Tieren: Hippos, Krokodile, Elefanten, Impalas, Rappenantilopen, Wasserböcke (auch genannt „Toiletseater“), Buschböcke, Schreiseeadler, Schlangenadler, Sattelstörche, kormorane und unzählbar viele andere Vogelarten. Zurück im Camp frühstücken wir schnell, bevor es dann auf zu einer Boot-Safari geht. Erneut sehen wir sehr viele Tiere, diesmal jedoch aus einer anderen Perspektive. Die Hitze wird immer unerträglicher, deshalb verbringen wir den Nachmittag am Pool der Lodge. Zwischendurch treffen wir auf Warzenschweine und einen Nilwaran vor unserem Zelt. Heute Abend sind wir an der Reihe mit kochen für unsere Guides. Wir haben uns für etwas typisch Schwäbisches entschieden: Handg’schabte Kässpätzle mit Salat. Auf einer offenen Feuerstelle zu kochen ist eine völlig neue Erfahrung für uns, vor allem bei noch über 30°C. Nachdem wir uns die Bäuche voll geschlagen und unser hinterlassenes Chaos in der provisorischen Küche wieder beseitigt haben, gehen wir noch für einen Drink an die Bar. Um 21.00Uhr ist hier allerdings Zapfenstreich, denn dann werden die Generatoren abgeschaltet. Damit die Gäste auf ihrem Weg zum Chalet oder Zelt nicht von Hippos oder Elefanten überrascht werden, gibt es an der Mvuu Lodge extra Guides, die einen sicher zu seinem Schlafplatz bringen.
Freitag, 12. Oktober 2007:
Uwe steht heute freiwillig schon um 4.30Uhr auf und ist mal wieder auf der Suche nach Tieren und dem perfekten Foto. Wir anderen steigen so gegen 6.00Uhr aus unseren Zelten, packen unsere Sachen um pünktlich um 8.00Uhr bereit zur Abfahrt zu sein. Nach einem deftigen Frühstück mit Pfannkuchen und Bananen brechen wir auf in Richtung Lake Malawi. Es trennen uns jetzt noch ca. 200km (oder 5 Stunden Fahrt) vom See. Die Fahrt ist sehr anstrengend und die letzten 30km fahren wir ausschließlich Schotterpiste. Wir sind sehr müde als wir auf dem Campingplatz von „Fat Monkeys“ in Cape MacLear ankommen, doch ein erstes Bad im See entschädigt uns für die Anreise. Wir stellen unsere Zelte unter Mangobäumen am Ufer des Sees auf und genießen die Aussicht. Am Abend trinken wir noch einen Sundowner an der Bar. In dieser Nacht schlafen wir nicht besonders gut, da eine Fledermaus uns auf Trab hält, indem sie pfeifend um unsere Zelte fliegt.
Samstag, 13. Oktober 2007:
Wir stehen mal wieder um 5,30Uhr auf und trinken eine Tasse Kaffee bevor uns Jambo zu einem morgendlichen Strand- und Dorfspaziergang abholt. Er ist unser Local Guide für diesen Tag, ein Freund von Frank und Mike. Wir sehen wie die Fischer des Dorfes Chembe mit ihren traditionellen Kanus von ihrem nächtlichen Fang nach Hause kommen, wie die Kanus in 4wöchiger harter Arbeit gefertigt werden und wie man Fische 3 Tage in der Sonne trocknet, um sie haltbarer zu machen. Die Menschen aus dem Dorf tummeln sich morgens schon am Wasser um ihre Wäsche zu waschen, Geschirr zu spülen oder um der eigenen Körperhygiene nachzukommen. Kinder begleiten uns die ganze Zeit, immer wieder hören wir von Ihnen auch den Satz „Gim’me money!“. Jambo stellt uns seiner Familie vor, zeigt uns sein Grundstück und wir dürfen Fotos von Ihnen machen. Gegen 9.30Uhr brechen wir dann mit dem Boot nach West Thumbi Island auf. Jambo und sein „Business Partner“ Gerard haben dafür ein Boot angeheuert. Dort angekommen ziehen wir gleich unsere Schnorchel an und machen uns auf ins Wasser. Es ist unglaublich, die Fische, welche zuhause bei uns im Aquarium schwimmen, nun plötzlich in freier Natur zu sehen. Die hier lebenden Mbunas können wir aus der Hand füttern und wenn man so geschickt ist wie Gerard, sie sogar mit der Hand fangen. Doch von uns schafft das keiner. Zu Mittag bereiten uns die beiden auf dem offenen Feuer gegrillten Chambo mit Reis und Tomatensoße zu. Anschließend geht es weiter mit dem Boot und wir füttern Weißkopfseeadler mitten auf dem Malawisee. Ein weiteres unglaubliches Erlebnis. Weiter geht es zum Otter’s Point und auch dort gehen wir nochmals kurz schnorcheln, doch Fischotter sehen wir leider keine. Am späten Nachmittag kommen wir zurück auf den Campingplatz. Wir sind vom heutigen Tag sehr müde und gehen nach dem Abendessen auf direktem Wege ins Bett.
Sonntag, 14. Oktober 2007:
Heute müssen wir den Lake Malawi leider wieder verlassen und es geht zurück nach Lilongwe. Die Fahrt dauert erneut ca. 5 Stunden mit einer kurzen Lunchpause. Wir müssen einen Feedback-Bogen von Kiboko-Safaris ausfüllen und vergeben natürlich nur Bestnoten. Frank und Mike fahren uns wieder ins Budget Hotel, wir verabschieden uns und tauschen Adressen. Nach einer Woche Safari und dem damit verbunden einfachen Leben, kommt uns Lilongwe plötzlich vor wie eine fortschrittliche Großstadt. Abends gehen wir erneut zu Don Brioni’s essen, schlagen uns den Bauch voll und fallen danach müde ins Bett.
Montag,15. Oktober 2007:
Eine neue Woche – eine neue Safari. Vor dem kiboko Town Hotel warten wir gespannt auf unser Auto, unsere Guides und unsere Mitreisenden. Wir trauen unseren Augen kaum als Frank und Mike aussteigen und uns auch auf dieser Tour wieder begleiten. Wie wir später erfahren, haben die beiden das absichtlich so eingefädelt. Anscheinend hat Ihnen die letzte Woche mit uns wohl auch sehr viel Spaß gemacht. Nachdem Uwe und Alex es endlich geschafft haben in Lilongwe Euro in Dollar zu wechseln, starten wir um 9.00Uhr in Richtung Norden. Unsere Mitreisenden heißen Gerlinde, Anja und Claas, eine Familie aus Holland. Sie sprechen nur sehr wenig Deutsch, deshalb unterhalten wir uns meist auf Englisch. Die Fahrt ist anstrengend, das Auto diesmal weniger bequem und die Sonne brennt auf uns nieder. Gegen 14.30Uhr kommen wir in der Luwawa Forest Lodge an. Die Lodge liegt auf ca. 1500m inmitten der Vyphia-Berge. Die Region ist dicht bewaldet und wir schlagen unsere Zelte einmal mehr unter Pinienbäumen auf. Nachdem wir uns ein wenig eingerichtet haben, brechen wir zu einem Spaziergang durch die Wälder zum Luwawa Lake auf. Das Gelände der Lodge ist wie ein riesiger Abenteuerspielplatz. Abends kocht Frank für uns ein leckeres Chicken Curry bevor wir bald zu Bett gehen. Wir schlafen im kühlen Zelt sehr gut, während in dieser Nacht die Diarrhoe den ersten von uns heim sucht.
Dienstag, 16. Oktober 2007:
Schon früh am Morgen brechen wir auf in das Vwaza Marsh Game Reserve. Die Fahrt dauert ungefähr 4 Stunden. Unterwegs machen wir einen kurzen Stopp in Mzuzu, der größten Stadt des Nordens. Frank kauft auf dem Markt noch etwas Obst und Gemüse für uns ein. Da Uwe sich kein Abenteuer entgehen lassen kann geht er natürlich mit, denn als Tourist ist es normalerweise nicht ungefährlich sich durch die engen Gassen eines Marktes zu drängen. Eine kurze Mittagspause legen wir heute in Rumphi ein, auch hier taucht plötzlich wieder eine Schar Kinder aus dem Nichts auf. Im Vwaza Marsh Game Reserve brennt die Sonne auf uns nieder. Es ist einer der heißesten Plätze die wir bis jetzt besucht haben. Im Camp ist kaum Schatten zu finden, die paar wenigen Bäume welche hier einst standen wurden sichtlich von Elefanten zerstört. Nach einer kurzen, unnötigen Dusche brechen wir zu einem Game Drive auf. Wir sehen Hippos, Warzenschweine, Elefanten, Impalas, Kudus, Ducker, Paviane, Äffchen und wieder viele verschiedene Vögel. Weniger angenehm ist die Begegnung mit Tse- Tse-Fliegen, den Überträgern der Schlafkrankheit. Sie treten hier in großer Menge auf und die ersten Stiche lassen sich nicht vermeiden. Am Abend sitzen wir gemütlich beisammen, genießen die Wildnis, beobachten leuchtende Augen im Busch und freuen uns schon auf nächtlichen Tierbesuch im Camp. Um ca. 3.00Uhr nachts weckt mich Uwe, da ein Elefant in unserem aus 5 Zelten bestehenden Camp steht. Wir beobachten ihn bestimmt eine viertel Stunde, bis sich schließlich heraus stellt, dass der „Elefant“ nur ein harmloser Schatten ist. Erleichtert schlafen wir wieder ein, doch nur kurze Zeit später trifft mich als nächste das Durchfallproblem. Ich muss mich in den letzten Stunden der Nacht noch zweimal in der Dunkelheit durch den Busch bis zur Toilette kämpfen. Zum Glück begleitet mich Uwe jedes Mal, um mit der Taschenlampe den Weg auszuleuchten.
Mittwoch, 17. Oktober 2007:
Morgens um 6.00Uhr brechen wir auf zu unserem ersten Game Walk. Ein Guide und ein bewaffneter Wildhüter holen uns im Camp ab. Tiere sehen wir dabei nur wenige, jedoch können wir uns im Spuren lesen üben und den afrikanischen Busch aus einer anderen Perspektive kennen lernen. Nach einem deftigen Frühstück brechen wir auf in Richtung Nyika, unser Ziel für die kommenden beiden Tage. Unterwegs halten wir in einem kleinen Dorf um nochmals einzukaufen, hier werden wir herzlich von den Kindern empfangen. Es gelingt uns das erste Mal schöne Kinderfotos zu machen, ohne ständig den Satz „Gim’me money!“ zu hören. Kurz nach diesem Stopp beginnt die Piste und es geht stetig bergauf, aber schließlich wollen wir heute auch noch eine Höhe von 2500m erreichen. Kurz vor den Toren des Nyika National Parks hören wir ein seltsames Geräusch am linken Hinterrad. Mike schaut sich die Sache kurz an, fährt dann aber weiter. 5km hinter den Toren des Parks wird das unangenehme Geräusch immer lauter und wir machen zwangsläufig eine erneute Pause. Mike macht in dieser Zeit das Rad runter und stellt schnell fest, dass unser linkes hinteres Radlager defekt ist. An diesem Ort mitten im Busch haben wir natürlich keinerlei Handyempfang und es kommt auch niemand vorbei der uns irgendwie helfen könnte. Mike muss also los und irgendwo ein Telefon finden. Es beginnt die Zeit des Wartens für uns, am Rande der staubigen Piste. Nach ungefähr 5 Stunden (gefühlten 24 Stunden) kommt Mike zurück mit der Nachricht, dass wir auf einen Mechaniker aus Lilongwe warten müssen und dieser wird nicht vor Mitternacht eintreffen. Das heißt für uns mitten im Busch warten zu müssen, bis die Hilfe eintrifft. Die ersten Diskussionen innerhalb unserer Gruppe kommen auf, da unsere Mitreisenden Angst haben innerhalb des National Parks zu übernachten. Alles Gepäck und die Zelte zurück zum Gate zu schleppen wäre jedoch Schwachsinn gewesen, also schlagen wir unsere Zelte letztlich doch im Busch auf. Mein Durchfallproblem plagt mich leider noch immer, somit muss ich auch nachts mehrmals die Buschtoilette besuchen und Uwe immer um Geleitschutz bitten.
Donnerstag, 18. Oktober 2007:
Als morgens um 5.00Uhr unser Mechaniker aus Lilongwe eintrifft wachen wir auf. Gemeinsam mit Frank und Mike macht er sich gleich ans reparieren, um festzustellen, dass noch mehr kaputt ist. Letztendlich bauen sie die komplette Hinterachse aus. Um 9.00Uhr steht fest, dass wir so nicht weiter fahren können. Wir müssen für unsere Weiterfahrt das Auto des Mechanikers nehmen, doch ist dieses leider nur für 8 Personen zugelassen…wir sind aber 9 !!! Aber es muss weiter gehen… Es liegen noch 60km Piste vor uns bis zum Camp der Chilinda Lodge. Ich sitze die ganze Strecke auf dem Radkasten und als wir endlich das Plateau erreichen, spüre ich sämtliche Teile meines Körpers nicht mehr. Unterwegs sehen wir 2 LKW’s die im Steilhang der Piste hängen geblieben sind und auf Hilfe warten. Das Camp liegt sehr idyllisch und wir sind bei unserer Ankunft mutterseelenallein und in der Ferne sehen wir eine Herde Eland Antilopen vorbei ziehen. Wir entscheiden uns nach einer Nacht im Busch gleich zu duschen, doch kaum unter der Dusche angekommen, bricht ein Unwetter los, es beginnt zu gewittern. Es ist eine Wohltat unter der heißen Dusche zu stehen, während es draußen wie aus Kübeln schüttet. Dies ändert sich im Laufe des Tages auch nicht mehr und wir stellen unsere Zelte im strömenden Regen auf. Das Thermometer zeigt gerade mal gefühlte 10°C und wir sind völlig durchgefroren. Das erste Mal wissen wir unsere mitgebrachten warmen Pullover wirklich zu schätzen. Mike fährt uns in die Chilinda Lodge, um uns dort ein wenig aufzuwärmen und uns ein paar Drinks zu gönnen. Kaum dort angekommen, treffen auch Barbara und Stefan ein, die beiden Afrika-Reisenden aus Nürnberg, welche wir schon in Blantyre getroffen haben. Trotz Kälte und Sauwetter wird es ein sehr schöner Abend am Lagerfeuer. In dieser Nacht sind wir froh über unsere warmen Schlafsäcke.
Freitag, 19. Oktober 2007:
Wir stehen wieder um 6.00Uhr auf, auch wenn wir heute gerne einmal etwas länger geschlafen hätten, denn die Kälte lies uns gut schlafen. Nachdem wir unser Lager abgebaut haben, verabschieden wir uns von Barbara und Stefan. Sie werden noch ein oder zwei Nächte hier bleiben. Wir brechen auf in Richtung Lake Malawi. Wir freuen uns auf wärmere Temperaturen, trockene Schlafmatten und Zelte. Auf die 6 bis 7stündige Fahrt welche noch vor uns liegt freuen wir uns jedoch weniger. Wir wechseln mehrmals die Plätze durch, damit keiner zu lange auf dem Radkasten sitzen muss. Am Nachmittag kommen wir endlich in Chinteche an. Wir bauen unsere Zelte auf und genießen ein erstes Bad im See. Der weiße Strand und die Brandung hier sind einfach klasse!
Samstag, 20. Oktober 2007:
Die Nacht war kurz. Uwe ist seit 3.00Uhr wach und ich seit 4.30Uhr. Vergangene Nacht haben eine geschätzte Million Ameisen unser Zelt eingenommen. Sie sind einfach überall … Schlafsack … Rucksack … Kopfkissen … Als wir beide wach sind gehen wir gemeinsam an den Strand, besuchen die Fischer die von ihrem nächtlichen Fang nach Hause kommen, beobachten Tiere und den wunderschönen Sonnenaufgang. Wir werden misstrauisch beäugt, denn normalerweise sind um diese Uhrzeit noch keine Touristen am Strand unterwegs. Beim Frühstück erfahren wir, dass die anderen dasselbe Ameisenproblem haben. Wir beschließen gemeinsam unsere Zelte am Strand nochmals aufzubauen, in der Hoffnung dort weniger Ameisen vorzufinden. Beim Ausräumen der Zelte erleben wir unser persönliches Waterloo, denn die Ameisen sind in jede Ritze unseres Gepäcks vorgedrungen und besonders unsere Schmutzwäsche hatte es hnen angetan. Wir mussten also alles ausräumen und „entameisen“, was sich als langwieriger erwies als gedacht. Nach einer kurzen Abkühlung im See machen wir die Souvenirstände vor den Toren des Chinteche Inn unsicher. Wir beschließen hier einige Souvenirs zu kaufen, gehen von Stand zu Stand und feilschen bis aufs Letzte. Alex gibt für unseren roten Holzelefanten sogar sein T-Shirt als Zahlungsmittel. Einmal mehr sind wir umringt von Kindern. Es ist ein sehr lustiger, aber auch anstrengender Einkaufsbummel. Wir lernen dabei Luke kennen. Er schnitzt uns ein Hippo und fragt, ob wir ihm einen Brief für seine Freundin Dorothee mit nach Deutschland nehmen können. Natürlich tun wir ihm den Gefallen. Als es anfängt zu dämmern bekommen wir Besuch von einigen Kindern aus dem Dorf, sie zeigen uns stolz ihre selbst gefangenen Fische. Einer von Ihnen heißt Happy und gibt mir seine Adresse, damit ich hm einige Fotos schicken kann. Dies werde ich ganz bestimmt machen, denn diese Kinder waren einfach nett. Den Satz „Gim’me money!“ haben wir auf unserer Tour durch den Norden noch nicht allzu oft gehört. bends nach einem letzten Safari-Dinner sitzen wir noch gemeinsam an der Bar und unterhalten uns über Deutschland, Holland und Malawi. Die kommende Nacht wird unsere letzte Nacht im Zelt sein.
Sonntag, 21. Oktober 2007:
Wir starten früh in Chinteche. Es scheint, dass Frank und Mike es eilig haben nach Hause zu kommen. Die beiden fahren uns direkt nach Senga Bay an die Red Zebra Lodge. Wir essen dort noch gemeinsam zu Mittag bevor der traurige Abschied naht.. Die Red Zebra Lodge hat jedoch kein Zimmer mehr für uns frei. Aller deutschen Planungssicherheit zum trotz passiert es nun zum zweiten mal, dass niemand irgendetwas über unsere Buchung weiß. Wir ziehen also für die kommenden beiden Nächte ins benachbarte Wheelhouse Marina. Wir sind ein wenig verärgert, aber ändern können wir es sowieso nicht. Im Wheelhouse angekommen werden wir freundlich von José und seiner Mutter Diana empfangen. Er ist der erste weiße Malawi den wir hier kennenlernen. Seine Großeltern kamen aus England und Portugal nach Malawi und seitdem lebt die Familie hier. Wir beziehen unser Zimmer und erkunden das Gelände während wir auf unser Gepäck warten. An diesem schattigen und ruhigen Plätzchen Erde wohnen außerdem noch eine Familie grüner Meerkatzen und ein Pärchen Weißkopfseeadler.
Montag, 22. Oktober 2007:
Nach einem zünftigen englischen Frühstück machen sich Uwe, Karin und Alex wieder zur benachbarten Red Zebra Lodge und Fangstation von Stuart Grant auf um abzuklären wie wir unseren Aufenthalt nun weiter gestalten. Sie treffen dort auf Esther Grant, die ihnen erzählt, dass Stuart Grant vor 2 Wochen im Alter von 70 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben ist. Sie kehren mit dieser traurigen Nachricht ins Wheelhouse zurück und wir überlegen uns nun, wie unsere weitere Urlaubsplanung aussieht. Die Entäuschung ist natürlich groß, da er der Grund für uns war einige Tage in Senga Bay zu verbringen. Wir diskutieren lange was wir nun weiter machen. Uwe und ich überlegen uns sogar, ob wir weiter nach Sambia in den South Luangwa National Park reisen sollen. Letztendlich entscheiden wir uns alle hier zu bleiben, um noch ein wenig auszuspannen. Die Stimmung ist jedoch allgemein etwas gedrückt.
Dienstag, 23. Oktober 2007:
Nach dem Frühstück brechen wir wieder zu den Fisheries von Stuart Grant auf um uns die Fische dort heute etwas genauer anzuschauen. Wir erhalten heute eine Führung. Im Anschluss treffen wir noch Esther und besuchen gemeinsam mit ihr Stuart’s Grab auf dem Gelände der Fangstation. Am Nachmittag schwimmen wir im See und relaxen ein wenig am Strand. Die Hitze macht uns ziemlich zu schaffen. José fragt uns, ob wir Interesse hätten die nahe gelegene Krokodilfarm zu besichtigen. Er würde es für uns organisieren und gemeinsam mit uns hin fahren. Wir sagen zu und schauen bei der Fütterung der Krokodile zu. Als wir jedoch erfahren, dass die Krokodile ausschließlich gezüchtet werden, um im Alter von 3 Jahren ihre Haut zu lassen, sind wir ein wenig bestürzt. Das Fleisch wird ausschließlich dazu verwendet, es wieder an ihre Artgenossen zu verfüttern.
Mittwoch, 24. Oktober 2007:
Heute möchten wir einmal wieder einen etwas größeren Ausflug machen, um ein wenig mehr von Land und Leuten zu sehen. Wir beschließen, einen Schnorcheltrip zu einigen Inseln und zum Cape MacLear zu machen. Wir brechen gegen 9.30Uhr auf und fahren mit dem Motorboot nach Mumbo Island. Wir springen vom Boot aus ins Wasser und schnorcheln entlang der Felsen. Es ist herrlich. Weiter geht’s dann zum „Aquarium“ zwischen Cape Maclear und West Thumbi Island. Wir füttern dort die Fische und schnorcheln erneut. José bestellt uns in der Zwischenzeit per Handy die Pizza im Fat Monkeys, damit sie fertig auf dem Tisch steht wenn wir ankommen. Wir beschließen wieder ins Boot zu steigen und Uwe klettert als erster hinauf. Wir anderen 3 hören nur einen dumpfen Schlag, sehen Uwe eingeklemmt zwischen Motor und Deck liegen und jede Menge Blut auf dem weißen Boot. Uwe’s linke Augenbraue ist durch den Sturz aufs Boot aufgeplatzt und blutet sehr stark. Wir haben Glück, da Karin ein Erste Hilfe Set dabei hat und ich somit die Blutung rasch stillen kann. Es ist jedoch eine große, klaffende Wunde, die meiner Meinung nach rasch genäht gehört. Wir beschließen in Cape Maclear ins lokale Krankenhaus zu gehen. Am Strand treffen wir Emma, eine irische Krankenschwester, welche als Volunteer in der klinik arbeitet. Sie sagt wir sollen um 14.00Uhr vorbei kommen, um die Wunde nähen zu lassen. Mittlerweile haben wir schon das nächste Opfer an Bord: Alex ist kreidebleich und droht gleich umzukippen, er kann einfach kein Blut sehen! Er legt sich auf den Boden des Bootes um nicht noch über Bord zu gehen und die Beine ein wenig hoch zu legen. Sein Kreislauf kommt langsam wieder in Schwung und er bekommt wieder Farbe im Gesicht. Als alle wieder mehr oder weniger wohlauf sind, fahren wir ins Fat Monkeys zum Pizza Essen. Einer der Barmänner bringt uns nach dem Essen dann ins Krankenhaus. Endlich sehe ich auch mal ein malawisches Krankenhaus von innen! Die Ausstattung ist sehr einfach, die hygienischen Verhältnisse lassen zu wünschen übrig, aber das Nahtmaterial ist steril und der schottische Arzt wirkt kompetent genug, um eine Platzwunde mit 8 Stichen zu nähen. Es geht alles sehr schnell, wir müssen 60$ bezahlen und um 16.00Uhr sitzen wir alle wieder im Boot. In der Zwischenzeit hat jedoch der Wind gedreht und wir bekommen den enormen Wellengang zu spüren. Auf dem Rückweg passieren wir Domwe Island, Maleri Island und sehen in Ufernähe noch einige Hippos. Es ist ein wunderbares Erlebnis, den Sonnenuntergang vom See aus zu sehen. Um 18.30Uhr kommen wir völlig durchnässt wieder am Wheelhouse an.
Donnerstag, 25. Oktober 2007:
Uwe’s Veilchen sieht heute schon etwas besser aus, die Schwellung ist ein wenig zurück gegangen und die Wunde scheint sauber zu sein. Farbe kommt nun langsam ins Spiel und das Lid ist inzwischen lila-rot. Wir verbringen den Tag am Strand in der Sonne, bis es uns am Nachmittag zu warm wird und wir in die Wheelhouse-Bar umziehen. Um 16.00Uhr fahren wir mit José nach Senga Bay. Während er weiter nach Salima fährt, steigen wir an den Verkaufsständen aus und Uwe beginnt seinem neuen Hobby zu frönen: Handeln…oder besser gesagt Feilschen! Wir verlassen den Markt mit mehr Dingen als ursprünglich geplant und gehen die 5km zurück zum Wheelhouse zu Fuß. Unterwegs kommt ein ordentlicher Wind auf und wir sehen Blitze am Horizont. Glücklicherweise sammelt uns José unterwegs wieder ein und wir müssen nicht den ganzen Weg zurück laufen. Abends werden wir von José und Diana eingeladen, sie ins Carolina’s zu begleiten, um dort Meeresfrüchte zu essen. Eine frische Lieferung aus Mozambique sei eingetroffen. Wendy, Diana’s Schwester gesellt sicht dort noch zu uns und wir bekommen ein vorzügliches Dinner mit Calamari und Garnelen serviert. Es ist ein sehr schöner Abend und eine willkommene Abwechslung. In der kommenden Nacht kühlt es ab und wir können dank des Regens das erste Mal in Senga Bay richtig gut schlafen.
Freitag, 26. Oktober 2007:
Unseren letzten Tag in Senga Bay verbringen wir sehr relaxt. Die Sonne lässt sich heute nicht blicken und es scheint als ob die bevorstehende Regenzeit bereits erste Vorboten schickt. Wir genießen die Abkühlung, holen einiges an Schlaf nach und packen unsere Rucksäcke. Zum Abschied nehmen wir abends noch ein letztes Bad im See. Die Stimmung ist gedrückt, denn morgen müssen wir dieses wunderbare Land verlassen. Am Abend kocht uns Diana auf unseren Wunsch nochmals unser Lieblingsgericht: Chambo (Malawi-Barsch) in Käse-Bananen-Soße mit Kartoffelpüree.
Samstag, 27. Oktober 2007:
José fährt uns zum Flughafen, wir sind etwas spät dran, deshalb sitze ich auf kohlen. Mein Sinn für deutsche Pünktlichkeit kann manchmal einfach nicht damit leben, wenn man 9.30Uhr ausmacht, erst 10.30Uhr fährt und unser Flugzeug um 13.30Uhr in Lilongwe abfliegt. Doch da auch das Flugzeug einer afrikanischen Airline gehört, hat dieses ebenfalls eine Stunde Verspätung und wir sind wieder im Zetplan. Leider geht es nicht auf direktem Wege nach Hause und wir machen einen Zwischenstopp für eine Nacht in Addis Abeba. Hotel und Verpflegung werden uns von der Airline bezahlt. Es entspricht in keinster Weise europäischen Standards, aber wenn man aus Malawi kommt, dann ist man von soviel Luxus doch auch wieder begeistert. Das Essen hat uns in Malawi besser geschmeckt und alte Bekannte treffen wir in Addis auch wieder…die Kakerlake! Sie erinnert uns daran, dass wir immer noch in Afrika sind.
Sonntag, 28. Oktober 2007:
Wir schlafen gut und frieren sogar ein wenig, man merkt dass wir uns hier auf über 3000m befinden. Das Frühstücksbuffet lässt einige Wünsche offen, aber uns kann inzwischen nichts mehr erschüttern, nicht einmal ein Frühstück mit Tabasco-Schärfegrad. Uns ist langweilig, denn das Hotel sollte man als orstunkundiger Tourist keinesfalls alleine verlassen, das Fernsehen hat nur 2 Programme und die Kinder aus den Blechhütten hinter dem Hotel rufen uns sobald wir den Balkon betreten „Give me money!“ entgegen. Wir entschließen uns einen privaten Guide anzuheuern und die Hotelrezeption soll uns dabei gefälligst helfen. Sie schicken uns Samson, einen äthiopischen Taxifahrer. Er fährt uns zu einigen Sehenswürdigkeiten Addis Abeba’s: Der ehemalige Palast des Kaisers Haile Selassie I., das Nationalmuseum, wo man die Überreste von „Lucy“ bewundern kann und die Dreieinigkeitskathedrale, eine beeindruckende orthodoxe Kathedrale. Unser Wissensdurst ist somit ein wenig gestillt und wir sind glücklich den Tag sinnvoll genutzt zu haben, bevor uns gegen 21.00Uhr ein Bus von Ethiopian Airlines abholt und wieder zum Flughafen bringt. So langsam freuen wir uns wieder auf zuhause. Addis Abeba konnte uns als Stadt nicht überzeugen. Die große Armut, die hohe Kriminalitätsrate und die allgegenwärtigen Sicherheitskontrollen (selbst im Hotel) schaffen es einem ein ungutes Gefühl zu vermitteln. Gegen 0.00Uhr sitzen wir im Flugzeug, mit einer weiteren Stunde Verspätung geht es dann endlich in die Luft. Wir verbringen die meiste Zeit des Fluges damit zu schlafen, so weit es auf diesen unbequemen Flugzeugsitzen möglich ist. Es kommt uns vor wie eine Reise aus einer anderen Welt zurück nach Frankfurt. Die vergangenen 3 Wochen werden wir nicht mehr so schnell vergessen.